Kürzlich wurde GitLab und seine Führungskräfte erneut mit einer Investorenklage konfrontiert. Der Vorwurf lautet, die Fähigkeiten der künstlichen Intelligenz (KI) des Unternehmens und die Marktnachfrage falsch dargestellt zu haben.
Dies ist bereits die dritte Klage gegen GitLab innerhalb von fünf Monaten. Die erste Sammelklage von Wertpapieranlegern wurde am 9. September 2024 eingereicht und am 5. Februar 2025 erweitert, um weitere Details zu liefern. Anschließend folgten am 14. und 19. Februar 2025 zwei abgeleitete Klagen. Abgeleitete Klagen werden in der Regel von Aktionären im Namen des Unternehmens gegen Führungskräfte oder Vorstandsmitglieder wegen schlechter Unternehmensführung oder Verletzung der Treuhandpflicht eingereicht.
Die Klagen beziehen sich hauptsächlich auf den Zeitraum vom 5. Juni 2023 bis zum 3. Juni 2024. GitLab führte in diesem Zeitraum die KI-Funktion „Duo“ ein und behauptete, diese biete leistungsstarke Funktionen in Bereichen wie Code-Vorschläge, Erklärungen von Sicherheitslücken und Prognosen des Wertstroms. Obwohl Duo im April und August 2024 die allgemeine Verfügbarkeit bzw. die Verfügbarkeit der Enterprise-Version erreichte, werfen die Klagen den Führungskräften von GitLab vor, die Akzeptanz der KI übertrieben dargestellt und die Investoren über die Kundennachfrage getäuscht zu haben.
Die Kläger behaupten, dass der Mitgründer und CEO von GitLab, Sytse Sijbrandij, und der CFO, Brian Robins, wiederholt die Behauptung aufgestellt haben, die KI-Funktion werde die Marktnachfrage steigern und die Preiserhöhung des Premium-Abonnements um 53 % rechtfertigen. In diesem Zusammenhang hatte GitLab im März 2023 eine Preiserhöhung des Premium-Abonnements von 19 USD auf 29 USD pro Benutzer und Monat angekündigt, wobei zu diesem Zeitpunkt etwa 60 % der Einnahmen aus diesem Dienst stammten.
Die Zusicherungen des Managements erfüllten sich jedoch nicht. Die Akzeptanz der neuen Preisgestaltung und der KI-Integration durch die Kunden war gering. Die Marktnachfrage nach dem KI-Produkt von GitLab entsprach nicht den Ankündigungen, hauptsächlich aufgrund von Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz. Die Klagen weisen darauf hin, dass GitLab nach der Einführung der KI-Funktion überwiegend negatives Feedback erhielt, was zu Vertriebsschwierigkeiten und einer steigenden Kundenabwanderung führte.
Im März 2024 veröffentlichte GitLab seinen Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2024. Obwohl der Umsatz mit 163,8 Millionen US-Dollar um 33 % im Vergleich zum Vorjahr stieg, lag die Umsatzprognose für 2025 lediglich bei 725 bis 731 Millionen US-Dollar, was eine deutliche Verlangsamung des Wachstums bedeutet. Die Aktie verlor daraufhin 21 % an Wert.
Wichtigste Punkte:
🌐 GitLab und seine Führungskräfte werden erneut wegen falscher Angaben zur KI und Preiserhöhungen von Investoren verklagt.
📉 Der Preis für das Premium-Abonnement des Unternehmens wurde um 53 % erhöht, stieß jedoch auf geringe Akzeptanz bei den Kunden.
📊 Die Finanzprognose verlangsamte sich, was zu einem Kurssturz der GitLab-Aktie um 21 % führte.