Am 27. Februar 2025 veröffentlichte OpenAI offiziell sein neuestes Chat-Modell GPT-4.5. Diese Nachricht löste auf Twitter (jetzt X-Plattform) sofort breite Diskussionen aus. Als OpenAIs bisher leistungsstärkstes Dialogmodell erzielte GPT-4.5 einen deutlichen Leistungsdurchbruch, doch sein hoher Preis sorgt bei Nutzern und Entwicklern für kontroverse Debatten. Gleichzeitig entbrannte in der Branche eine heftige Diskussion über die Leistungsfähigkeit im Vergleich zu bestehenden Modellen.

Preissprung: Eine Anfrage kostet so viel wie ein gutes Abendessen

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Der Preis von GPT-4.5 liegt um das 13- bis 30-fache höher als der von GPT-4. Konkret kostet die API 75 US-Dollar pro Million Input-Token und 150 US-Dollar pro Million Output-Token. Der Nutzer @verysmallwoods scherzte: „Nach einer Anfrage kann man sich ein feines Abendessen gönnen!“ Zum Vergleich: GPT-4 kostete 5 US-Dollar pro Million Input-Token und 15 US-Dollar pro Million Output-Token. Wettbewerber aus China wie DeepSeek versuchen hingegen, durch „Preisaktionen“ Marktanteile zu gewinnen. Die drastische Preiserhöhung sorgt bei vielen Nutzern für Unmut; einige Entwickler überlegen sogar, die API dieses Modells nicht mehr zu verwenden.

Nutzer @AlchainHust berichtete, dass GPT-4, als er ihm die Preisinformationen von GPT-4.5 eingab und um seine Meinung bat, antwortete: „Das kann nicht stimmen, das ist unglaublich!“ und die Datenquelle anzweifelte. Diese Interaktion führte zu Spott unter den Nutzern und unterstreicht die Kontroverse um die Preisgestaltung von GPT-4.5.

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Modellfähigkeiten: Verbessertes intuitives Verständnis, weniger Halluzinationen

Trotz des schockierenden Preises steht die Leistung von GPT-4.5 im Mittelpunkt des Interesses. Durch erweitertes unüberwachtes Lernen verbessert GPT-4.5 deutlich das intuitive Verständnis der Welt und die Wissensbreite und reduziert die bei Modellen häufig auftretenden „Halluzinationen“. Im Gegensatz zur o1-Serie, die auf Inferenzketten basiert, stützt sich GPT-4.5 stärker auf massive Datenmengen und Rechenleistung zur Leistungsoptimierung. Im SimpleQA-Benchmark erreicht GPT-4.5 eine Genauigkeit von 62,5 % und eine Halluzinationsrate von 37,1 %, was besser ist als GPT-4, o1 und o3-mini. Dieser Fortschritt wird als Ausdruck eines höheren „EQ“ angesehen, besonders bei der Bearbeitung komplexer Dialoge und offener Fragen, die natürlicher und flüssiger verlaufen.

Allerdings weist @AlchainHust darauf hin, dass GPT-4.5 trotz der Leistungssteigerung in mehreren Modellbewertungs-Benchmarks „keine Highlights“ aufweist und der hohe Preis nicht gerechtfertigt scheint. Im Vergleich dazu bietet der Konkurrent Claude 3.5 Sonnet von Anthropic (angeblich kostet GPT-4.5 das 25-fache) ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.

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Extremer Versuch skalierbarer Intelligenz

OpenAI positioniert GPT-4.5 als Modell, das „Intelligenz allein durch die Skalierung des Pretrainings auf die Spitze treibt“. Laut Twitter-Nutzern bestätigt diese Strategie frühere Vorhersagen von Ilya Sutskever, dem ehemaligen Chef-Wissenschaftler von OpenAI, dass die Leistungskurve des Modells durch Erhöhung von Daten und Rechenleistung kontinuierlich ansteigt. Derzeit ist GPT-4.5 für Pro-Nutzer verfügbar; Plus- und Team-Nutzer müssen bis nächste Woche warten. Die hohen Kosten lassen jedoch innerhalb von OpenAI Zweifel an den kommerziellen Aussichten aufkommen und könnten die zukünftige Bereitstellung der API beeinflussen.

Marktreaktion und Zukunftsaussichten

Das Feedback von X-Plattform-Nutzern zeigt, dass die Veröffentlichung von GPT-4.5 sowohl Überraschungen als auch Zweifel hervorgerufen hat. Einerseits wird die Verbesserung von Verständnis und Dialogqualität als Zeichen für einen neuen Höhepunkt der KI-Technologie angesehen; andererseits schreckt der hohe Preis viele kleine und mittelständische Entwickler und normale Nutzer ab. Gleichzeitig verschärft die Niedrigpreisstrategie von chinesischen Anbietern wie DeepSeek den Wettbewerb, und es ist unklar, ob OpenAIs High-End-Strategie weiterhin Anklang findet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vorstellung von GPT-4.5 zweifellos neue Themen im KI-Bereich aufgeworfen hat. Reicht die Leistungssteigerung aus, um den hohen Preis zu rechtfertigen? Wie groß ist der Unterschied zu GPT-4, o1 und anderen Modellen anderer Anbieter? Diese Fragen können wahrscheinlich erst nach der Veröffentlichung weiterer Nutzererfahrungen und Bewertungsdaten beantwortet werden. In diesem „Leistungs-Preis“-Spiel ist die nächste Strategie von OpenAI genau zu beobachten.