Larry Page, Mitbegründer von Google, hat sich kürzlich wieder einmal an einem neuen Projekt versucht: dem AI-Startup Dynatomics.

Laut The Information konzentriert sich das Unternehmen des Tech-Moguls auf ein anspruchsvolles Gebiet: die Produktfertigung. Die Kerntechnologie von Dynatomics nutzt künstliche Intelligenz, um „hochoptimierte“ Objektdesigns zu erstellen und die Produktion in Fabriken direkt zu steuern. Stellen Sie sich vor: Zukünftige Produktdesigner könnten nur ein paar Zeilen Code am Computer schreiben, und schon wird ein perfekter Entwurf automatisch generiert, gefolgt von fleißig arbeitenden Roboterarmen. Das klingt doch aufregend!

Roboterfabrik

Bildquelle: Das Bild wurde mit KI generiert und stammt vom Bildanbieter Midjourney.

Dies ist kein kleiner Versuch. Angeführt wird dieses geheime Projekt von Chris Anderson, der zuvor CTO bei Kittyhawk war, einem von Page unterstützten Startup für Elektroflugzeuge. Page scheint ein starkes Interesse an „Himmel und Erde“ zu haben, wobei der Fokus diesmal pragmatischer ist und sich direkt auf die Herstellung alltäglicher Gegenstände bezieht.

Worin liegt also die Stärke von Dynatomics? Kurz gesagt, sie versuchen, ein „Superhirn“ zu schaffen, das den Betrieb einer „Superfabrik“ steuert. Traditionelle Fertigungsprozesse beruhen oft auf der Erfahrung von Ingenieuren und dem Trial-and-Error-Prinzip. Dynatomics hingegen möchte mithilfe von KI-Algorithmen schnell optimale Designlösungen finden, um die Produktleistung zu verbessern, die Kosten zu senken und sogar völlig neue Produkte zu schaffen. Klingt das nicht wie aus einem Science-Fiction-Film?

Stellen Sie sich vor: Zukünftige Autos könnten ohne Designer auskommen, die stundenlang über Zeichnungen brüten. KI könnte basierend auf Faktoren wie Aerodynamik und Materialfestigkeit automatisch eine sowohl ästhetische als auch effiziente Karosserieform generieren. Oder nehmen Sie unsere Smartphones: Ihre internen Komponenten könnten durch KI noch kompakter und leistungsstärker gestaltet werden. Diese hochoptimierte, integrierte Design- und Fertigungspipeline würde die Produktentwicklungszyklen deutlich verkürzen und den Raum für individuelle Anpassungen erweitern.

Page ist natürlich nicht der Einzige, der das enorme Potenzial von KI in der Fertigungsindustrie erkannt hat. Tatsächlich gibt es bereits zahlreiche Pioniere auf diesem Gebiet. Orbital Materials beispielsweise nutzt eine KI-Plattform zur Entdeckung neuer Materialien, von Batterien bis hin zu CO2-Einfangmaterialien. PhysicsX bietet Ingenieuren in der Automobil-, Luft- und Raumfahrt- und Materialwissenschaft KI-gestützte Simulationswerkzeuge. Instrumental wiederum konzentriert sich auf den Einsatz von visueller KI zur Erkennung von Anomalien in Fabriken.

Die Bemühungen dieser Unternehmen zeigen, dass die Nutzung von KI zur Steigerung der Fertigungseffizienz und Innovationsfähigkeit ein wichtiger Trend ist. Pages Einstieg mit Dynatomics wird diesem Bereich zweifellos zusätzliche finanzielle Mittel und Aufmerksamkeit zukommen lassen und möglicherweise zu bahnbrechenden Innovationen führen.