Der Online-Lebensmittelriese Ocado hat kürzlich die Streichung von 500 Stellen in seinen Technologie- und Finanzabteilungen angekündigt. Dies ist eine Maßnahme zur Senkung der Betriebskosten. Als finanziell verlustbringendes Unternehmen setzt Ocado auf Künstliche Intelligenz (KI), um die Produktivität seiner Entwicklungsteams zu steigern und dem finanziellen Druck entgegenzuwirken.

Trennung, Bruch, Entlassungen

Ocado beschäftigt derzeit rund 20.000 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr wurden bereits 1000 Stellen abgebaut. Der CEO Tim Steiner erklärte, die Entscheidung sei nicht leicht gefallen. Das Ziel sei es, durch KI-Tools die Effizienz der Entwicklungsteams zu verbessern und zukünftige Forschungs- und Entwicklungsausgaben zu reduzieren. Trotz der Entlassungen führt Ocado weiterhin neue Robotertechnologien bei Kunden wie Kroger in den USA und Casino in Frankreich ein.

In seinem hochmodernen Lager in Luton werden derzeit über ein Drittel der Waren bereits von Robotern kommissioniert. Zukünftig soll dieser Anteil auf 70 % steigen. Steiner betonte, dass KI nicht nur die Produktivität der Lagerroboter steigert, sondern es dem Unternehmen auch ermöglicht, bei wachsendem Umsatz weniger neue Mitarbeiter einzustellen.

Der Aktienkurs von Ocado stürzte nach der Bekanntgabe der Nachricht jedoch um 17 % ab. Grund dafür sind enttäuschte Erwartungen an das Wachstum des Technologieverkaufs. Für dieses Jahr wird ein Wachstum von nur 10 % prognostiziert, im Vorjahr waren es noch 18 %. Die Verzögerungen beim Bau von zwei neuen Lagern für Kroger haben den Technologieumsatz von Ocado beeinträchtigt. Dennoch betonte Steiner die Bedeutung des US-Marktes für Ocado. Fast alle benötigten Geräte befinden sich bereits in den USA, daher würden sich Änderungen der Zollpolitik nicht auf die Ausstattung dieser beiden Lager auswirken.

Im vergangenen Jahr belief sich der Vorsteuerverlust von Ocado auf 374,5 Millionen Pfund. Obwohl der Umsatz um 14 % auf 3,1 Milliarden Pfund stieg, wurde die Verbesserung der Rentabilität durch Abschreibungen auf veraltete Anlagen zunichte gemacht. Darüber hinaus gab es Schwierigkeiten bei den Verhandlungen mit dem britischen Einzelhändler Marks & Spencer über den Verkauf von Anteilen. Marks & Spencer teilte mit, dass aufgrund des Nichterreichen der Leistungsziele keine entsprechenden Zahlungen geleistet würden.

In der Einzelhandelsbranche nehmen Entlassungen immer mehr zu. Aldi führt eine Umstrukturierung der Zentrale durch, die möglicherweise bis zu 350 Stellenstreichungen zur Folge hat. Sainsbury's kündigte ebenfalls den Abbau von 3000 Stellen an, während Tesco 400 Stellen streichen wird.

Wichtigste Punkte:

🌐 Ocado plant den Abbau von 500 Stellen, um mithilfe von KI die Kosten zu senken.

📉 Der Aktienkurs des Unternehmens ist aufgrund der gesenkten Erwartungen an den Technologieumsatz um 17 % stark gefallen.

📦 Am US-Markt ist die Ausstattung von Ocado nicht von der Zollpolitik betroffen, und das Unternehmen liefert weiterhin neue Technologien an seine Kunden.