Auf der kürzlich stattgefundenen TechCrunch Disrupt 2024 Konferenz äußerte sich Perplexity CEO Aravind Srinivas erstmals öffentlich zu den Vorwürfen des Plagiats. Die entscheidende Frage nach der Definition von Plagiat wich er jedoch aus. Das Unternehmen wird derzeit von mehreren Medienkonzernen verklagt.
Derzeit haben die zur News Corporation gehörenden Unternehmen Dow Jones und die New York Post Klage gegen Perplexity eingereicht und dem Unternehmen ein "System des Urheberrechtsdiebstahls" vorgeworfen. Die New York Times sandte diesem Startup im selben Monat eine Abmahnung wegen Urheberrechtsverletzung. Srinivas beteuerte daraufhin, das Unternehmen gebe „stets die Quellen an“ und beanspruche keinerlei Eigentumsrechte an Inhalten.
Bildquelle: KI-generiertes Bild, Lizenzgeber Midjourney
„Wir extrahieren lediglich Inhalte aus dem Internet, fassen sie für den Nutzer verständlich zusammen und geben die vollständigen Quellen an – das unterscheidet sich nicht von der Arbeitsweise von Journalisten, Wissenschaftlern oder Studenten“, erklärte Srinivas. Einem aktuellen Bericht des KI-Plagiatserkennungstools Copyleaks zufolge enthielt jedoch ein von Perplexity erstelltes Resümee zu 48% umgeschriebenen Text aus einem Forbes-Artikel, ein anderes 28% umgeschriebenen Text und 7% plagiierte Inhalte.
Srinivas erwähnte im Interview mehrfach, dass Perplexity mit mehreren Medienunternehmen wie Time, Fortune und dem deutschen Spiegel an Umsatzbeteiligungsmodellen zusammenarbeitet. Er sagte, Dow Jones hätte Partner werden können, habe sich aber für eine Eskalation des Konflikts entschieden und die Öffentlichkeit in einer öffentlichen Erklärung in die Irre geführt.
Die Anschuldigung, Nutzer würden Perplexity verwenden, um kostenpflichtige Artikel zu umgehen, wies Srinivas zurück. Er betonte, dass die meisten Nutzer die Plattform für Finanzanalysen und nicht für den täglichen Nachrichtenkonsum verwenden. „Die Nutzer kommen zu Perplexity, um zu verstehen, wie Nachrichten sie betreffen, z. B. wie sich eine Nachricht auf die Aktienanlage in Nvidia auswirken könnte. Solche Fragen kann man TechCrunch nicht stellen, aber Perplexity.“
Berichten zufolge befindet sich Perplexity in Gesprächen über eine Finanzierung von etwa 500 Millionen US-Dollar, die Bewertung könnte 8 Milliarden US-Dollar erreichen. Srinivas gab kürzlich bekannt, dass die wöchentliche Suchmenge der Plattform 100 Millionen erreicht hat und schnell neue Funktionen, von Online-Shopping-Tools bis hin zur Sport-Ergebnisverfolgung, eingeführt werden.
In Bezug auf die zukünftige Entwicklung erklärte Srinivas, das Unternehmen glaube fest daran, dass „Fakten allen Menschen zugänglich sein sollten“. Dies scheint die Position von Perplexity zur Nutzung von Inhalten zu verdeutlichen. Wie jedoch der Spagat zwischen dem Schutz der Rechte der Urheber und der Förderung der Informationsverbreitung gelingt, bleibt eine große Herausforderung für dieses schnell wachsende KI-Startup.