Kürzlich haben fünf große kanadische Medienunternehmen den KI-Konzern OpenAI verklagt. Sie werfen OpenAI vor, ohne Erlaubnis urheberrechtlich geschützte Inhalte für das Training von ChatGPT verwendet zu haben. Zu den Medienunternehmen gehören Torstar, Postmedia, The Globe and Mail, die Canadian Press und CBC/Radio-Canada.

Urheberrecht

Laut der Klage hat OpenAI bei der Entwicklung seines GPT-Modells absichtlich große Mengen an Textdaten von den offiziellen Websites der Nachrichtenmedienunternehmen, Webanwendungen und Websites ihrer Drittanbieter-Partner „gescraped“ (d. h. abgerufen und kopiert), ohne die entsprechende Zustimmung oder Genehmigung einzuholen. Darüber hinaus hat OpenAI nach Benutzeranfragen weiterhin auf die Inhalte dieser Nachrichtenmedienunternehmen zugegriffen, diese kopiert und gescraped.

Die fünf Medienunternehmen weisen darauf hin, dass sie „Hunderte Millionen kanadischer Dollar“ in die Erstellung von Nachrichteninhalten in Englisch und Französisch investiert haben, während OpenAI diese Inhalte systematisch und ohne jegliche Entschädigung für seine kommerziellen Zwecke nutzt.

In einer gemeinsamen Erklärung erklärten die Medienunternehmen, dass OpenAIs Behauptung, das geistige Eigentum anderer Unternehmen für seinen eigenen kommerziellen Nutzen zu verwenden, falsch sei. Die Erklärung betont, dass Journalismus im öffentlichen Interesse liegt und die kommerzielle Nutzung von Nachrichteninhalten anderer Unternehmen durch OpenAI illegal sei.

Kanadische Medienunternehmen unterstützen zwar technologische Innovationen, sind aber der festen Überzeugung, dass alle Beteiligten die geltenden Gesetze einhalten und geistiges Eigentum fair nutzen müssen. Der kanadische Rechtsstreit ist kein Einzelfall. Bereits Ende 2023 verklagte die New York Times OpenAI und Microsoft und forderte eine Schadensersatzzahlung in Milliardenhöhe sowie die Vernichtung des KI-Modells, das mit ihren Artikeln trainiert wurde. Auch acht US-Verlage, darunter die New York Daily News und die Chicago Tribune, beschuldigten OpenAI und Microsoft des „Diebstahls“ von Millionen urheberrechtlich geschützter Artikel.

Das aktuelle rechtliche Umfeld ist nach wie vor komplex. Ein Bundesrichter in New York wies kürzlich eine Klage von Raw Story und AlterNet gegen OpenAI ab. Der Richter stützte sich auf OpenAIs „Fair Use“-Verteidigung und argumentierte, dass die Kläger keinen ausreichenden Schaden nachweisen konnten. The Intercept hingegen erzielte in einem ähnlichen Fall einen Teilerfolg. Die Klage, die behauptete, OpenAI habe ohne Genehmigung Copyright-Management-Informationen wie Titel und Autorennamen entfernt, konnte fortgeführt werden.

Gleichzeitig hat OpenAI begonnen, mit einigen bestimmten Medienunternehmen Kooperationsvereinbarungen zu schließen. Dies hat Kritik des Nachrichtenforschers Jeff Jarvis hervorgerufen, der dies als „Schweigegeld“ bezeichnet. Jarvis warnt davor, dass diese exklusiven Partnerschaften das Überleben kleiner, lokaler und unabhängiger Verlage gefährden und die Zukunft des Journalismus bedrohen könnten.

Wichtigste Punkte:

🌐 Fünf große kanadische Medienunternehmen beschuldigen OpenAI, ohne Erlaubnis urheberrechtlich geschützte Inhalte für das KI-Training verwendet zu haben.

💰 Die Klage erwähnt Investitionen der Medienunternehmen in Höhe von Hunderten Millionen kanadischer Dollar, ohne dass OpenAI eine Entschädigung geleistet hat.

⚖️ Dieser Rechtsstreit reiht sich in eine Reihe ähnlicher Fälle ein. Das rechtliche Umfeld ist komplex und umfasst die Auseinandersetzung um Fair Use und Urheberrechte.